Zu den Fixpunkten des kulturellen Gedächtnisses1 sowohl der christlichabendländischen als auch der muslimisch-orientalischen Kulturen gehören heute zweifellos jene Ereignisse des 12. und 13. Jahrhunderts , die gewöhnlich unter dem Begriff ,Kreuzzüge'3 zusammengefaßt werden. Dabei rekonstruieren insbesondere muslimische Betrachter diesen Teil der Geschichte häufig zum Zweck der Erklärung der gegenwärtigen politischen und kulturellen Situation. Sowohl Historiker als auch Schriftsteller interpretierten das Phänomen Kreuzzüge „als V orform des Kolonialismus" , der einen „naturgegebenen Teil" des Wesens der Europäer dar stellen soll. So diente und dient8 das Bild von den Kreuzzügen „to crystallize the mounting antagonism against the West, and [it] became a symbol of its domination as well as irrefutable proof of the innately malicious character of Western intentions toward the Arabo-Islamic world.