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Название: Die Entwicklung der islamischen Gemeinschaft in Deutschland seit 1961
Автор: Marfa Heimbach
Аннотация:
Der Islam ist heute mit rund drei Millionen Glaubensangehörigen in
Deutschland die zweitgrößte Religion nach dem Christentum. Vereinzelt leben
Muslime im Gebiet der heutigen Bundesrepublik bereits seit über 250 Jahren,
doch erst mit dem Jahr 1961 setzt eine große, alles frühere überlagernde
Veränderung ein. In den 50er Jahren führte der hohe Bedarf an Arbeitskräften
im westlichen Nachkriegsdeutschland zu Anwerbeabkommen mit Italien,
Griechenland, Spanien und Portugal. Doch im August 1961 ließ der Bau der
Berliner Mauer schlagartig den riesigen Flüchtlingsstrom aus der noch jungen
DDR versiegen und noch im selben Jahr schloß die Bundesregierung nun auch
ein Anwerbeabkommen mit der Türkei. Ihm folgten 1963 und 1965 die Abkommen mit Tunesien und Marokko, 1968 mit Jugoslawien. Innerhalb von vier
Jahrzehnten wuchs die Zahl der Muslime in Deutschland durch Gastarbeiter,
nachziehende Familien, Kinder und Kindeskinder sowie Konvertiten und
Kriegsflüchtlinge auf rund drei Millionen. In der Bundesrepublik entstand ein
kleiner islamischer Kosmos, ein Spiegel unzähliger islamischer Gruppierungen
auf engstem Raum. Darunter nicht nur Sunniten, Schiiten und Aleviten, nicht
nur Angehörige aller vier großen sunnitischen Rechtsschulen (madhab), sondern
auch eine große Vielzahl volksislamischer, mystischer Bruderschaften und
Sufigemeinschaften (tariqa, PI. turuq). Es wäre ein Thema für sich, die Vielfalt
dieser Ausprägungen in Deutschland zu untersuchen