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Название: Selbstbild und Weltsicht islamistischer Selbstmord-Attentäter
Автор: Dawud Gholamasad
Аннотация:
Kennzeichnend für gegenwärtige Diagnosen bezüglich der (Selbst)Tötungs- bereitschaft islamistischer Menschen ist eine teilobjektivierende Sicht auf den Geschehenszusammenhang, so dass sie samt den aus ihnen resultierenden Lösungsstrategien Sequenzen der blinden Dynamik darstellen, die sie zu über- winden wünschen. An diesen, die Selbstmordattentäter mitunter als Psycho- pathologen oder Marionetten islamistischer Führer darstellenden Erklärungsver- suchen vorbei werden in diesem Aufsatz die als „Martyrium“ begriffenen „Selbstmordattentate“ als ein selbstwertdienliches Verhaltensmuster islamisch geprägter Menschen dargelegt, das ihnen ihre ausweglose Lage nahe legt. Das Augenmerk wird sowohl auf die in dieser Lage aktivierten Verhaltens- und Empfindensmuster und deren Genese als auch auf die jeweilige Figurations- dynamik und deren Genese, als interdependente Aspekte, gerichtet. Es wird auf- gezeigt, dass die aus individualisierterer Perspektive wahrgenommene Anders- artigkeit der Betroffenen ihre Destruktivität und Selbstdestruktivität nicht erklärt. Vielmehr bedarf es einer Gesamtobjektivierung, in der die verschiedenen Per- spektiven selbst als selbstwertdienliche und selbstwertbedrohliche Aspekte der Selbstwertbeziehungen der involvierten Menschen betrachtet werden, die selbst ihre gewordenen konstituierenden Momente sind. Ein Entrinnen aus dieser ge- wachsenen Beziehungsfalle bedarf der Anerkennung dieser Beziehungen und ihrer selbstwertrelevanten Dynamik, die kraft der jeweiligen Machtstrukturen den blutigen Konflikt am Gang halten.