Ein Sprichwort sagt: ,.Was sie nicht kennen, befeinden· die Men-_1sehen". der Menschheitsgeschichte, vor allem in der Konfrontation des Abendlandes mit dem Islam, bewahrheitet.Zwischen beiden eroberndenund gestaltenden Wt.lten erfolgteein erbittertesRingen, in dem vom siebenten bis zum neunten Jahrhundert die Araber Italien und Südfrankreich erreichten. Das zehnte Jahrhundert mit den Feldzügen des Nikefor Phokas und des Johannes Tzimiskes, das e.lftemit der in Spanien begonnenen Reconquista bedeuteten dann wieder ein Zurück- drängen der arabischen Flut. Dieses Ziel setzten sich auch die Kreuzzüge. durch die vergeblich versucht wurde die Heiligen Stätten am Rande der isla- mischen Welt in Besitz zu nehmen. Denn kaum waren nach dem Fall A kkons (1291) und dem Scheitern der kl{lssischen Kreuzzüge fünfzig Jahre vergangen. als die Osmanen an der Schwelle Europas standen und ein Herrschaftssystem Nur zu oft hat sich dieser Spruch arabischer Weisheit im Laufe
gründeten, das als die bedeutendste politische und militärische Leistung der 2
mohammedanischen Welt in die ·Geschichte eingegangen ist. Die Türken lösten nun durch atemberaubende Dynamik eine neue Eroberungswelle aus,
die der großen Kalifen würdig war und das europäische Staatensystem in seinen Grundfesten erbeben ließ.